Beiträge von Katzenbaendiger

    Moin allerseits,


    bei der ersten Nachtfahrt ist mir aufgefallen, dass das sehr helle headup display (siehe gesonderter Beitrag) oben noch die Anzeige darstellt wann die nächste Abfahrt kommt und noch einen Pfeil in welche Richtung.

    Das ist ja grundsätzlich gut, aber ich brauche das nicht schon (im konkreten Fall) 48 km davor :sleeping: . Die helle Darstellung nervt dann irgendwann nur noch :cursing: .

    Wenn diese Anzeige (abhängig von der Geschwindigkeit und Staraße) 500 m bis 1 km vorher kommt, ist das völlig ausreichend.

    Die dargestellten Inhalte des HU Display können den Einstellungen definiert werden.

    Zum heutigen Zeitpunkt überwiegen, gemäss Ergebnissen dieser Umfrage, ja noch die Genesis Kunden, für die die Reduktion der Strompreissubvention keinen matchentscheidenden Einfluss auf Ihre Haltung ggü. Genesis haben.

    Auch wenn hier bereits Verwunderung geäussert wurde, weshalb die zufriedenen Kunden ebenso vehement ihre Ansicht hierüber hier darbringen wie es die unzufriedenen tun, möchte ich nochmals als zufriedener Kunde die Hintergründe meiner Zufriedenheit schildern.

    Hätte ich mir den GV60 zugelegt, wenn ...

    1.) ... das Studio (und somit die Servicewerkstatt zu dem Zeitpunkt) nicht innert 10' mit dem ÖV erreichbar gewesen wäre?

    Sicherlich Nein

    2.) ... es sich zum Zeitpunkt des Entscheids nicht abgezeichnet hätte, dass der Hyundai Betrieb den ich ebenfalls in 10' mit dem ÖV erreichen kann sich nach Erhalt des Fahrzeuges um das Auto kümmert?

    Nein, es sei denn Genesis hätte mir als Vertragsbestandteil den Standort der Servicewerkstatt und die für mich ohne Aufwand erfolgende Serviceabwicklung zugesichert.

    3.) ... es keine Ladekostensubvention, egal in welcher Höhe und egal für wie lange und zu welchen Konditionen gegeben hätte?

    Sicherlich Ja, denn ich lade mehrheitlich daheim

    4.) ... das gratis Servicepaket nicht Vertragsbestandteil gewesen wäre?

    Nein denn ich möchte die Servicekosten über meine fixe Nutzungsdauer (48 Monate/100'000 km) genau kennen.

    5.) ... ich nicht ca. 1'000 km Probefahrt zu unterschiedlichsten (Temperatur/Strecken) Bedingungen hätte machen können, um mir von dem Leistungen des Fahrzeugs, inkl. Verbrauchswerten auf meinen Standardstrecken, hätte machen können?

    Eher nein denn bei Beträgen > 80'000 weiss ich schon gerne was mich erwartet

    6.) ... ich nicht vorher schon innert 4 Jahren und über mehr als 100'000 km mehrere BEV im Alltag bewegt hätte?

    Sicherlich nein denn der GV60 sport plus ist in meinen Augen ein für BEV Einsteiger ungeeignetes Fahrzeug und die Marke Genesis zu kurz in diesem Segment unterwegs, auch wenn der Mutterkonzern wahrscheinlich einer der erfahrendsten und Preis-/Leistungsmässig sehr hoch anzusiedelnder BEV Hersteller ist

    7.) ... ich nicht einen unschlagbar tiefen Leasingzins hätte vertraglich zugesichert und letztendlich erfüllt bekommen hätte, obwohl zwischen Erstvertragsunterzeichnung und Auslieferung über 16 Monate lagen?

    Sicherlich nein Kostentransparenz ist ein entscheidendes Kriterium für mich.

    8.) ... ich doch ein MY22 hätte nehmen müssen, da bei Erstvertragsunterzeichnung nur MY22 bestellbar waren, zum Auslieferungsdatum aber alle MY22 Fahrzeuge schon mindestens 7 Monate auf Halde gestanden hätten?

    Ja, denn bei Vertragsunterzeichnung waren die Features des MY22 bekannt (z.B. kein face ID) und es war nicht zusicherbar, wann und ob zur Auslieferung die angekündigten Features verfügbar sein werden.

    9.) ... wenn ich den GV60 den ich nun fahre, nur zu dem zum Zeitpunkt der Auslieferung gültigen Kaufpreis/Leasingkonditionen (Zins, Restwert), hätte erhalten können?

    Eher nein, denn mein Budget lag unter diesen Kosten. Das nun die Kosten erheblich unter meinem Budget liegen (es mussten ja letztendlich Gebrauchtwagen Konditionen angewendet werden) trägt natürlich zu meinem hohen Zufriedenheitsgrad bei.

    10.) ... zum Zeitpunkt des Baus meines Fahrzeuges nicht schon mindestens 12 Monate Fahrzeuge in CH im Betrieb gewesen wären?

    Eher nein. Ich bin zwar generell schon ein "early adopter" gehe aber auch keine vermeidbaren Risiken ein, indem ich kein Fahrzeug bereits bestelle bevor ich mich vom Leistungsspektrum des Fahrzeugs, der Marke und meiner Ansprechpartner überzeugt habe.


    Mit diesen Eigenschaften zähle ich wahrscheinlich zu den idealen Genesis Kunden, was nicht heissen soll, dass irgendjemand der diese Handlungsweisen nicht teilt, kein Recht darauf hätte Genesis Kunde zu sein.

    Je höher und unrealistischer (in Bezug auf die Beeinflussbarkeit der Erfüllung) unserer Erwartungen sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit enttäuscht zu werden. Erwartungen bauen sich aufgrund diverser Signale auf. Aus den persönlichen Erwartungen, über die Werbebotschaften der Marke und Aussagen von Repräsentanten eine Marke baut sich ein Wunschbild an Eigenschaften auf. Letztendlich gilt es bei Geschäftsvorgängen die Relevanz der Erfüllungspflicht des Leistungserbringers aufgrund der Verbindlichkeit von gemachten Zusagen zu beurteilen, bzw. inwieweit Aussagen eine Erfüllungserwartung beim Kunden generieren konnten und ob daraus Ansprüche abzuleiten sind.

    Das hierüber unterschiedliche Auffassungen und Meinungen existieren ist legitim, sonst gäbe es keine Rechtsstreitigkeiten über Verträge und deren Erfüllung.

    Ob das bewusste oder unbewusste Wecken von Erwartungen immer geschickt abläuft ist der schmale Grad auf dem sich das Marketing einer Unternehmung im Spannungsfeld des Erfolgsdrucks einer Unternehmung und der strategischen Ausrichtung der Firma bewegt. Eine Beurteilung über die Professionalität eines Markenauftrittes wird auch immer aus verschiedenen Perspektiven betrachtet: Der Konsument, der sich vom Auftritt zu einem Kaufentscheid hat beeinflussen lassen, sieht den Markenauftritt als umso schlechter an, je mehr seiner in sich selbst entstandenen Erwartungen nicht erfüllt werden (können). Ob der Markenauftritt letztendlich erfolgreich war, kann nur das Unternehmen selber aufgrund der selbst definierten KPI beurteilen. Die Meinungen über den Auftritt von Personen ausserhalb der Organisation werden jedoch oft eine ganz andere Haltung zu dem Erfolg haben, und prognostizieren deshalb aus der eigenen Enttäuschung eine Multiplikation über die gesamte Zahl der bestehenden und potentiellen Kunden, dies nicht nur, aber auch um eine Legitimation für die eigene Enttäuschung zu erhalten.

    Genesis wird sich aus (konzernperspektivisch) guten Gründen auf einen direkten Markteintritt in Europa auf DE, ENG, CH beschränkt haben. Einerseits sind die Ansprüche in diesen Ländern hoch, die Kaufkraft z.T. auch, andererseits ist der Markt für die selbst gewählte (Premium) Positionierung in diesen Ländern im Europavergleich auch am grössten. Es gibt demnach für Genesis/Hyundai noch viel Potential sich über die kommenden Jahre fester zu Positionieren oder auch anders zu Positionieren. Die Summe der Kundenerfahrungen wird einen Einfluss auf die Weiterentwicklung haben. Das Abspringen von Early Adopters liegt ihnen im Blut, Loyalität steht i.d.R. im Gegensatz zur frühen Adaption, denn Innovationen gibt es immer wieder woanders. Letztendlich tragen die Early Adopters aber auch zu einer Verbesserung der Markeneigenschaften bei - der Preis den sie dafür zu zahlen (die Enttäuschung) haben, ist eine frei skalierbare Währung - für manchen ist er sehr hoch, also muss es der Marke auch wehtun, für andere sind es Peanuts und sie sind hoch zufrieden.


    Ich möchte niemandem sein Recht auf Enttäuschung absprechen oder rechtliche Schritte aufgrund von Nichterfüllung von Vertragsbestandteilen ausreden. Letztendlich entscheidet jeder Kunde selber über seinen Grad der Enttäuschung und/oder Zufriedenheit.

    Das in einem Forum dementsprechend die logischerweise unterschiedlichen Meinungen aufgrund unterschiedlichem Zufriedenheitsgrad aufeinanderprallen ist Teil eines Meinungsaustausches. Unverständnis über Meinungen basiert i.d.R. auf Unkenntnis darüber, auf was, bzw. wie sich die Meinung einer Person gebildet hat. Für den einen ist der Service von Genesis generell schlecht, für den andere top, für den einen ist die Reduktion der Ladekostensubvention ein Vertragsbruch, für den anderen war sie zu erwarten, da persönlich gar nicht relevant.


    In diesem Sinne - ein frohes Wochenende und weiterhin frohen Meinungsaustausch.

    Der Rahmen der gratis Service Leistungen (5 Jahre 75'000) km und das es danach Kosten in zum Laufzeitpunkt unbekannter Höhe (inkl. dann notwendigem Aufwand das Fahrzeug zum in unbekannter Entfernung liegenden Servicestützpunkt zu bringen) war aber nun wirklich beim Kaufentscheid bekannt. Jeder hat hier die Katze im Sack gekauft. Natürlich gab es mündliche Aussagen, dass man mehr Stützpunkte haben werde, und dass es Service-Pakete geben wird, aber jegliche Befürchtung man würde dann über den Tisch gezogen ist heute genauso verfrüht wie sie es am Tag des Kaufentscheids war. Wenn es damals nicht relevant war, kann es heute auch nicht relevant sein.