Ist doch alles noch innerhalb der gesetzlichen Fristen:Screenshot_20240321_132912_Chrome.jpg
denn gemäss Kodex zur Durchführung von Rückrufaktionen des KBA gilt:
2.6.4 Abschluss von überwachten und angeordneten Rückrufen Ein Rückruf und eine damit verbundene Überwachung durch das KBA sollten in einem Zeitraum von maximal 18 Monaten vollständig abgeschlossen sein.
Dass auch Genesis mit seinen Rückrufen "im Verzug" ist, liegt nicht nur an Genesis selbst. Aus meinen Erfahrungen bzgl. Umsetzung von Technischen Aktionen (Rückrufen), werden i.d.R. 70-80% erreicht. Da ist nicht nur der Hersteller an der Umsetzung über sein Händlernetz alleine schuld, sondern auch die Fahrzeugbesitzer selbst, die trotz Anschreiben nicht in die Werkstatt kommen.
Wird ein Rückruf gestartet, angeordnet von der Behörde oder freiwillig, liegt eine ausreichende Teilebereitstellung vor, so meine Erfahrung und davon gehe ich bei Genesis aus. Es liegt natürlich auch der Kapazität des Händlernetzes einen Rückruf umzusetzen. Diese Erfahrung, hat ja schon der eine oder andere von uns gemacht. Deshalb auch die 18 Monate zur "vollständigen" Umsetzung eines Rückrufes.
Was vollständig bedeutet, ist ein eher weicher Begriff. In den USA, sind bei sicherheitskritischen Rückrufen externe Firmen eingebunden, die auf die Kunden zugehen, welche in Verzug sind mit dem Rückruf.
Laßt mich noch mal was grundsätzlichen sagen zu einem Rückruf:
- Zunächst muss das Problem im Feld, in Häufigkeit und Schwere bekannt sein.
- Dann geht es um die Root Cause des Problems auf Basis von "Schadteilen", damit eine Abstellmaßnahme erarbeitet werden kann, was auch abgesichert werden muss. Evtl. sind mehrere Entwicklungsschleifen für die neue Maßnahme notwendig.
- Liegt eine abgesicherte Abstellmaßnahme vor, dann muss eine Produktion aufgebaut werden inkl. dem Teileaufbau für den Rückruf.
Wie Ihr daraus entnehmen könnt, kann vom ersten Feldproblem bis zum Rückruf leicht mehr als ein Jahr vergehen und das ist schon eher in einem Tankforce-Modus.
Ergänzung: All diese Fragen stellen sich auch für den weltweiten ICCU-Rückruf von Hyundai, was auch ein gestuftes Umsetzungsvorgehen in den Ländern/ Regionen bedeutet. Das wird auch die Verkehrsbehörden priorisiert. Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, ist die südkoreanische Verkehrsbehörde sehr taff neben der amerikanischen Verkehrsbehörde NTSB, da ist unser KBA eher ein "Bettvorleger".